Vorwort HERZKLOPFEN. Es pocht das Herz, es pulst das Leben in den nächsten, den letzten Wochen dieser Spielzeit. Noch einmal wollen wir die Gefühle in Wallung bringen, Hirn und Herz in Aufregung versetzen, unverwechselbare Augenblicke schaffen, die mit dem Verstand zu greifen und mit dem Herzen zu fassen sind. Alceste in DER MENSCHENFEIND hat sein Herz verloren an eine, die es seiner Weltsicht nach gar nicht verdient. Doch sein Verstand kann sein Gefühl nicht überwinden und sein Gemüt der Ratio nicht gehorchen. Was hätte Molière aus diesem allzu menschlichen Dilemma anderes machen können als ein geistreiches, sprachgewitztes Fest der Komödianten. Das spiellustige Ensemble entdeckt die Kunst der Komödie und watet durchs Bad der Gefühle. Im wahrsten Sinne des Wortes. Noch bis zum 2. Juli im Wi.Z.
Die Erzählung ZUR GESCHICHTE DES MENSCHLICHEN HERZENS des Aalener Dichters Schubart hat den Schwaben, der weitaus berühmter werden sollte, zu seinem ersten großen Drama inspiriert. Friedrich Schiller schrieb DIE RÄUBER. Auch Rico rutscht das Herz in die Hose. Schliesslich macht er die erste Reise seines Lebens. Sein Ausflug wird zur Odyssee. Den Kindern bringt er dabei, ganz nebenbei, eine der ältesten Geschichten der Menschheit nahe. DIE ODYSSEE von Homer. DIE GROSSE ERZÄHLUNG ist ein Abenteuer mit glücklichem Ausgang für alle ab 5. Mit klopfendem Herzen aufbrechen ins Ungewisse: Das müssen auch die Zwillinge in Agota Kristofs Roman DAS GROSSE HEFT. Herzlos werden diese Kinder, weil die Welt, in die sie hineinwachsen, so ist. Nur noch wenige Male ist dieses beeindruckende Stück Theater im Studio zu sehen.
HERZKLOPFEN. Die Figuren unserer Stücke haben es. Wir haben es. Zuvor spielen wir noch, was das Zeug hält. Vorstellungen, Beiprogramme, Jugendclub, Ostalbspieltage. Die vielen letzten Aufführungen der kommenden Wochen sollen eines nicht vergessen machen: Es geht weiter. Ein neues Team steht bereits in den Startlöchern und wartet mit einem neuen Ensemble und einem interessanten Spielplan darauf, die Herzen des Publikums zu erobern. Wir wünschen Katharina Kreuzhage, Ingmar Otto und Susanna Enk viel Glück in "Aalen - Theaterstadt, Ostalbkreis". Mit dem Ende dieser Spielzeit verliert das Theater einen seiner wichtigsten Akteure. Mit OB Ulrich Pfeifle hatten wir einen Partner, dem dieses Theater Herzenssache war, der es verteidigt, unterstützt, beschützt und(!) regelmäßig als einer unserer treuesten Zuschauer besucht hat. Einen herzlichen Dank dafür und einen Tipp auf den Weg: auch ohne Amt kann man ins Theater gehen. Vielleicht sogar noch öfter.
Das Theater als identitätsstiftender Faktor im kulturellen Leben einer Stadt, als lebendiger Ort der
Auseinandersetzung und der Verbindung. Das kann nur ein festes Haus mit festem Ensemble leisten.
Denn Kunst braucht Heimat, geschützten Raum fürs Risiko. Das haben wir hier gefunden.
Am 31. Juli nach der letzten Vorstellung DIE RÄUBER laden wir Sie ein, mit uns Abschied zu feiern. Bis dahin:
Versäumen Sie nichts! Besuchen Sie uns, besuchen Sie Ihr Theater!
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