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Foto DER MENSCHENFEIND
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DER MENSCHENFEIND
von Molière
Premiere am 7. Mai 2005
Spielort: Wi.Z

Inszenierung Simone Sterr
Ausstattung Jürgen Höth
Mit Gunnar Kolb, Christian Sunkel, Wenzel Banneyer, Axel Brauch, Leif Stawski, Anne Klöcker, Ina Fritsche, Katja Bramm

Aufführungen: Aktueller Spielplan

Empfänge, Parties, Küßchen hier und Handschlag da - Alceste haßt sie: die gesellschaftlichen Zwänge, die Heuchelei, das falsche Lächeln im Gesicht und das Geflüster hinter vorgehaltener Hand.
Für ihn kommt's auf den Inhalt an, nicht auf die Form. Mit freier Schnauze sagt er, was er denkt und wird damit zum Partyschreck der "sittsamen" Gesellschaft.
Er beleidigt den angesehenen Oronte, der sich als Dichter ausprobiert und stolz seine Verse vorträgt. Während die Gäste höflich applaudieren, läßt sich Alceste in seinem Wahrheitswahn nicht stoppen. "Diesem Unfug spendet ihr Applaus?" Vor aller Ohren stampft er das Werk in Grund und Boden, macht sich damit den einflussreichen Oronte zum Feind, und der macht ihm den Prozess. Natürlich weigert sich Alceste, die Richter zu bestechen.
Und verliert.

Aus der Brüskierung der Gesellschaft durch den fanatisch aufrichtigen Alceste entsteht der Witz dieses humorvollen Stückes.
Und spätestens, wenn dieser Alceste sich in eine der virtuosesten Damen der Gesellschaft verliebt, eine Frau, die den Tanz auf dem Parkett, den schmeichlerischen Ton, die charmante Lüge besser versteht als jede andere, erreicht das Stück die hohe Form der sprühenden, intelligenten, mit spitzer Feder geschriebenen Komödien, für die der Name Molière steht.

Und so sehen wir mit wachsendem Vergügen und ein wenig Mitleid, wie Alceste versucht, seine Celimène auf den rechten Weg der Tugend und der Ehrlichkeit zu bringen. In Alcestes Vorstellung von glückvoller Zweisamkeit kann dieser Weg nur in die menschenleere Wüste führen.
Ob sie ihm dahin folgt?