zurück

Im Allgemeinen ist alles sehr eigenartig.
Foto Gleichzeitig

info | fotos | presse

GLEICHZEITIG
von Jewgeni Grischkowez
aus dem Russischen von Stefan Schmidtke
Deutschsprachige Erstaufführung
Premiere am 24. Januar 2003
Spielort: Studio im Alten Rathaus

Inszenierung Ralf Siebelt
mit Leif Stawski

Aufführungen: Aktueller Spielplan

Sie haben gerade mit den Augen gezwinkert. Wollten Sie das? Womöglich knurrt Ihr Magen, oder der Darm blubbert, oder es juckt Sie irgendwo. Fühlen Sie etwas? Sie lesen gerade diesen Text. Vielmehr Ihre Augen nehmen diesen Text wahr. Und Sie? Denken Sie? Ihr Gehirn arbeitet mit Sicherheit. Aber Ihnen geht vielleicht ein ganz anderer Gedanke durch den Kopf, für den Bruchteil einer Sekunde: »Habe ich den Herd angelassen? Der Müll muss noch runter! Wieviel Uhr ist es eigentlich?« Und gleichzeitig mit Ihnen sitzt ein anderer Mensch vor einem anderen Bildschirm, liest denselben Text wie Sie, schläft vielleicht ein, jetzt gerade, während es Sie in der Nase kitzelt, der Kaffee kalt wird, das Telefon läutet. Wollen Sie diese Zusammenhänge überhaupt wissen?

An der Unmöglichkeit, die Komplexität der Dinge zu begreifen, kann man nämlich nur verzweifeln. Der Mensch gerät ins Staunen, ins Wundern, untersucht er die alltäglichsten Phänomene, versucht er das kosmische Chaos, dessen Teil er ist, zu durchdringen.

Jewgeni Grischkowez führt uns von den Tücken des Alltages ins Nachdenken über die Rätsel der Welt zu den ewigen Fragen des Menschseins. 1967 geboren, leitete der Autor, Regisseur und Schauspieler Jewgeni Grischkowez sieben Jahre lang ein kleines Theater in Kemerowo (Sibirien). Mittlerweile ist er mit zahlreichen Preisen, u.a. dem Antibooker Literaturpreis und der Goldenen Maske der Kritik ausgezeichnet worden. Auf zahlreichen internationalen Festivals ist er mit seinen Stücken zu Gast.