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"Nun wankt alles!"
Foto Das Friedensfest

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DAS FRIEDENSFEST
eine Familienkatastrophe in drei Akten
von Gerhart Hauptmann
Premiere am 1. Dezember 2002
Spielort: Wi.Z

Inszenierung Ralf Siebelt
Ausstattung Gitti Scherer

Aufführungen: Aktueller Spielplan

Der Frieden ist schon lange dahin in der Familie Scholz. Nachdem der jüngere Sohn Wilhelm im Streit mit Vater Fritz einen ungeheuren Eklat provozierte, haben beide vor sechs Jahren das Haus verlassen. In Vorbereitung des nahenden Weihnachtsfestes hat sich nun die überfreundliche Marie Buchner mit ihrer Tochter Ida bei der unglücklichen Frau Scholz einquartiert, um ihren angehenden Schwiegersohn Wilhelm wieder mit der Familie - Mutter, Schwester und Bruder Robert - zusammenzuführen. Als überraschend auch noch der alte Dr. Scholz wieder in der Tür steht, spitzt sich die Lage zu. Zwar liegt Versöhnung in der Luft, doch der krasse Gegensatz zwischen schrankenlosem Gutmenschentum auf der einen und Verbitterung und Zynismus auf der anderen Seite droht die Beteiligten ins Unglück zu stürzen.

Durch die immer noch starke Symbolik des Weihnachtsfestes wirken die Figuren des über einhundert Jahre alten Textes auch einem heutigen Publikum vertraut - trotzdem oder gerade weil sie häufig einen überzeichneten Eindruck machen. Wie Hauptmann in seiner »Familienkatastrophe« bis zu einem ambivalenten Ende hin naive Harmoniesucht und Glückszuversicht mit spöttischer Skepsis oder gar radikaler Ablehnung konfrontiert, ist traurig und oft brüllend komisch zugleich und auch als Konflikt des Intellekts, der dem Gefühl nicht mehr zu vertrauen vermag, sehr modern.

»Das klingt sehr echt, in der Tat! - Geh doch zur Bühne!«
[Robert]

Gerhart Hauptmann (1862-1946), mit Aufführungen der »Freien Bühne« Ende des 19. Jahrhunderts vor allem berühmt als Mitbegründer des »Naturalismus« auf dem Theater, verfasste in seinem dramatischen Schaffen auch neuromantische, balladeske und antikisierende Stoffe. Auf der Bühne haben sich vor allem seine Milieustücke gehalten.

DAS FRIEDENSFEST ist nach VOR SONNENAUFGANG sein zweites Stück und wurde 1890 in Berlin uraufgeführt.