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LEBEN
Foto Magazin des Glücks
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MAGAZIN DES GLÜCKS
von Dea Loher
Premiere am 22. Oktober 2004
Spielort: Studio im Alten Rathaus

Inszenierung Ralf Siebelt
Ausstattung Andreas Rank
Musik Edgar Mann
Mit Ina Fritsch, Katja Gaudard

Aufführungen: Aktueller Spielplan

Ödön von Horváth hat mit dem Titel MAGAZIN DES GLÜCKS einen Entwurf für die Geschichte eines Industriellen überschrieben, der eine Art Freizeitpark ersinnt, in dem der erholungssuchende Alltagskämpfer auftanken kann. Grinzing, Grönland und das Paradies, reale und fiktive Orte sind in in diesem Magazin originalgetreu nachgebaut, eine Art Kreuzung aus Disney-Land, Wellness-Center und Grüner Woche. Horváth schrieb dieses Stück nicht. Dea Loher entlehnt den Titel, fasst darunter Einzelschicksale aus der gesellschaflichen Realität von heute und erzählt Geschichten von der Suche nach Glück und Leben. Denn "das Glück ist schwer zu finden" (Horváth), ins Magazin kann "jeder hineingehen und alles herauskommen" (Dea Loher).
Den einzelnen Figuren aus Dea Lohers Textsammlung begegnen wir in einem schrillen Panoptikum. Das MAGAZIN DES GLÜCKS ist Aufbewahrungsort bizarrer Geschichten, skuriler Lebenswege. Ein Jahrmarkt der verpassten Möglichkeiten, der Metamorphosen des bürgerlichen Glückes in tragikomische Sehnsuchtszustände.
Die Klammer für diese Texte ist dieser Ort, ist die tiefenscharfe, hochpoetische Sprache der Autorin und ihre Präsentation durch zwei Schauspielerinnen, die zu Schaustellerinnen menschlicher Existenzen werden; die einen Zustand erstreben, der beinahe nicht zu erreichen ist: Glück.

Ausgezeichnet mit dem Mühlheimer Dramatikerpreis, dem Preis der Frankfurter Autorenstiftung und weiteren wichtigen Literaturpreisen ist Dea Loher eine der meist gespielten Dramatikerinnen der Gegenwart. Sie wurde 1964 im bayrischen Traunstein geboren, studierte Germanistik und Philosophie in München und Szenisches Schreiben an der HDK Berlin. Seit Anfang der 90er Jahre schreibt sie Stücke. Gleich mit ihren ersten Werken OLGAS RAUM, TÄTOWIERUNG machte sie auf sich aufmerksam. LEVIATHAN, ein Stück, das Ulrike Meinhof und die RAF thematisiert, begründete die enge Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Hannover unter Intendant Ulrich Khuon, die am Hamburger Thalia Theater ihre Fortsetzung fand und findet. Zuletzt wurde dort ihr neuestes Stück UNSCHULD zur Uraufführung gebraucht.

Auch die Texte für MAGAZIN DES GLÜCKS entstanden in und für Hamburg, als eine Art Fortsetzungstheater mehrerer aufeinanderfolgender Inszenierungen.
Wir präsentieren einen Auszug aus dieser Sammlung als abendfüllendes Stück für zwei Schauspielerinnen.