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Foto Nur für Erwachsene
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NUR FÜR ERWACHSENE
von George F. Walker
Premiere am 25. Februar 2005
Spielort: Wi.Z

Inszenierung Ralf Siebelt
Ausstattung Max Julian Otto
Mit Ina Fritsche, Max Gunnar Kolb, Leif Stawski, Anne Klöcker

Aufführungen: Aktueller Spielplan

In einer Welt, in der die Grenzen zwischen beruflichen und privatem Leben verschwimmen, ist das Hotelzimmer - bei diesem Stück ein Motelzimmer - eine ideale Chiffre für die Schnittstelle zwischen öffentlichem und persönlichem Raum.

Das Licht blendet auf: wir sehen ein Paar beim Sex. Und schon klingelt das Telefon... . Max der ausgebrannte Cop und Jayne, die Anwältin, hatten einmal eine Affäre, jetzt treffen sie sich zum gelegentlichen Sex und zum Austausch kleiner beruflicher Gefälligkeiten. Ein eingespieltes Team, an dieser Stelle unterbrochen von Max' betrunkenem Partner Donny, der es im Wagen vor dem Motel nicht länger ausgehalten hat. Die Situation wird noch komplizierter durch den Umstand, dass Donnys Frau Pam ihn gerade mit dem gemeinsamen Kind verlassen hat und Unterschlupf bei Jayne gefunden hat. Jayne will den Mann einer Klientin, einen Crackdealer, unter Druck setzen, Max und Donny sind auf der Suche nach einem flüchtigen Kriminellen. Eine Hand wäscht die Andere, aber am Abend klebt Blut an den Fingern: der Dealer ist tot, Jayne, Max und Donny versuchen ihren Hals zu retten.

Die Figuren in NUR FÜR ERWACHSENE wirken wie einem Cop-Film entsprungen, einem kleinen schmutzigen Streifen Leben. In ihrer Härte und der unbarmherzigen, gegenseitigen Analyse ihres Verhaltens beleuchten sie die zerbrochene Balance zwischen Lebensentwürfen und Realität. Trotzdem sind die Personen noch voller Gefühl, hoffnungslos und hoffend zugleich.

Walkers Stücke handeln, wie er selbst einmal sagte, "von Menschen, die versuchen, einen Sinn in Ihrem Leben und in einer chaotischen Welt zu finden". Dafür hat er einen eigenen, unverwechselbaren Stil gefunden.

»[Er] schreibt in einer nie dagewesenen Direktheit. Seine Figuren denken und fühlen lauthals in pausenlosem, fieberhaftem Präsens, denn ihr Leben, oft auch mehr, steht auf dem Spiel.«
[The Village Voice, New York]

Walker, Jahrgang 1947, wuchs in einem Arbeitervorort von Toronto auf. Er arbeitete als Taxifahrer, bis er 1970 einem Aufruf des Factory Theatre (bis heute eines der wichtigsten Laboratorien neuer Autoren und Stücke in Kanada) folgte und sein erstes Stück einschickte – es wurde prompt verwirklicht. Es schlossen sich sechs Jahre als Hausautor am Factory Theatre an, dann zwei Jahre als Künstlerischer Direktor des Hauses.
Er gilt heute als der populärste englischsprachige Theaterautor Kanadas, seine Stücke wurden mehrfach mit den renommiertesten kanadischen Theaterpreisen ausgezeichnet. Walker lebt mit seiner Frau in Toronto.